Was kommt dir als erstes in den Sinn, wenn du „unverschämt“ hörst?

Läuten gleich die Alarmglocken, hörst du die Stimme deiner Mutter, deiner Lehrerin, wer oder was … ?

  • Wann warst du das letzte Mal so richtig unverschämt?

  • Und was bedeutet überhaupt, unverschämt zu sein?

  • Was ist vermeintlich „normal“ und wann wird es unverschämt?

Wenn ich mir das Wort anschaue, hat es ja im Wortstamm „Scham“ mit dabei. Unverschämt ist also etwas, wofür man sich schämen muss/soll. Etwas, womit die Menschen im Zaum gehalten werden! Damit sie sich ja nicht das tun, was sie wirklich wollen. Denn das wäre dann ja unverschämt. Wer kennt nicht Sätze wie „sei nicht so unverschämt“, „du bist ganz schön unverschämt“, usw.

  • Doch ist das wirklich so?

  • Und was genau bedeutet es?

  • Wer bestimmt das, was unverschämt ist?

Oder sind es mal wieder nur Konventionen, Maßregelungen der Gesellschaft und der Kirche, die noch in den Menschen stecken? Die dich klein halten wollen und fern von dem, was DU wirklich willst. Auch und gerade, in der Sexualität.

Ich bin sehr gespannt, was du sagst!

Hier ein paar Antworten die ich dazu auf Facebook bekommen habe.

„Solange das wichtig ist, was andere von einem halten, wird diese Empfindung von unverschämt sein auch existieren. Es endet exakt in dem Moment, wo nur das zählt, wie man zu sich selbst steht.
Peng!“

„Stimmt, was ist schon unverschämt und warum eigentlich?“

„Ich habe spontan gedacht: Unverschämt gleich schamlos und zwar im positiven Sinn!“

„Unverschämt bedeutet zwar ungeheuer, unglaublich, frech oder so, aber eigentlich lese ich darin *nicht verschämt*, also Scham-los, sich nicht falsch fühlend, aber vielleicht eben auch nicht angepasst…“

Ist unverschämt gleich schamlos?

Scham ist in der Sexualität ein ganz großes Thema. Es fängt schon in der Sprache an. Schamhügel, Schamlippen, Schamhaare, die Scham der Frau … Ist das also etwas, wofür wir uns schämen müssen? Was wir nicht zeigen dürfen, weil da so viel Scham drauf sitzt?

Wenn ich nachschaue, was „sich schämen“ bedeutet, bekomme ich folgendes: „die Empfindung haben, (in moralischer Hinsicht) versagt zu haben oder sich eine Blöße gegeben zu haben“. Was auch immer genau damit gesagt werden will, so ein Blödsinn kann ich nur sagen.

Denn eines ist klar, es geht hier sehr viel um

WAS ist erlaubt,

WAS ist richtig,

WAS gehört sich,

WAS gehört sich nicht,

WANN bist du ein braves Mädchen,

WANN eine schamlose Schlampe usw.

Wenn ein kleines Mädchen mit ihrer Vulva spielt oder sie anfasst, fallen nicht selten Worte wie: „Fass dich da unten nicht an, lass das, schäm dich“. Bildlich und manchmal tatsächlich wird es in die Ecke gestellt, soll sich schämen und bekommt vielleicht noch einen Klatsch auf die Finger. Sprich es wird ein äußerst ungutes Gefühl samt Bestrafung erzeugt. Ein es ist nicht erlaubt, nicht gut, gehört sich nicht.

Da wundert es dann nicht, wenn so viele Frauen ein Problem mit ihrem „Schambereich“, ihrer Vulva haben.

Sich für etwas schämen, wo es gar nichts zu schämen gibt!

Wie wäre es, wenn schon kleine Mädchen lernen würden: Das ist deine Vulva, pass gut auf sie auf. Schau sie dir ruhig an, sie ist wunderschön. Berühre und streichle sie wenn du magst und Lust dazu hast. Sie ist sehr wertvoll. Behandle sie gut. Was fällt dir noch ein, was sollte ein kleines Mädchen noch hören über ihre Vulva?

Erlaube dir, unverschämt & schamlos zu sein!

Scham hält uns zurück, das zu sagen und für das zu gehen, was wir wirklich wollen. Das ist nicht nur in der Sexualität so, sondern im Leben überhaupt. Stellt sich die Frage:

  • Was würdest du in deiner Sexualität leben und tun wollen, was du dir im Moment nicht erlaubst?

  • Welche Grenzen hast du dir gesetzt, was traust du dich nicht, weil es von Scham besetzt ist?

  • Was wäre für dich so richtig unverschämt?

Halte einen Moment inne und mach dir ein paar Notizen dazu. Hole dir ins Bewusstsein, wo hältst du dich aus Scham zurück? Und dann geh dafür! Egal was die Leute denken oder irgendwer oder sogar du selbst. Es ist dein Leben! Nur so, lässt sich Scham abbauen und überwinden. Indem du dir es bewusst machst, dir selbst die Erlaubnis dafür gibst und dann dafür gehst und dir erlaubst und gibst, was du wirklich willst.

Zeige dich zumindest dir selbst und schau dich an

Ich habe mich früher so für mich und meinen Körper geschämt, dass ich mich nicht mal in die Sauna getraut habe. Mich nackt anderen Menschen zu zeigen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Solange, bis ich aufgehört habe, mich für meinen Körper zu schämen und feststellte, wie schön er doch ist. Wie viel Lust und Freude er mir schenkt. Und dass es egal ist, wie viel Kilos da sind. Ich fand wieder zurück zu meinem Urzustand und wurde quasi unverschämt. Ich erinnerte mich, dass ich Nacktheit und nackte Haut liebe. Und ganz besonders natürlich Sonne auf nackter Haut, weshalb ich sehr gerne FKK baden gehe.

Früher hätte ich gedacht, dass Menschen die FKK machen, von Haus aus offen und tolerant sind. Doch da wurde ich eines besseren belehrt. Denn das heißt noch gar nichts. Immer wieder begegnen mir die Blicke anderer Frauen die sagen, ja mich fast anschreien, „unverschämt, dass die sich so zeigt, mit der Figur und dem Gewicht“ … als ob man sich nur nackt zeigen darf, wenn man schlank und rank ist. Ein Gedankenkonstrukt, was übrigens auch weit verbreitet ist. Ich genieße das immer und bin dann gerne „unverschämt“. Ich erlaube mir das, weil es mir gut tut und weil es Spaß und Freude macht! Und das ist alles, was zählt. Ich verletze niemanden damit und tue nichts Verbotenes. Außer vielleicht gegen die Moral von ein paar Menschen zu verstoßen.

Die einzige Frage ist, ob ich mir das erlaube und gönne oder ob ich mich von der vermeintlichen Moral anderer beherrschen lasse.

Als wir auf Bali waren beim Königinnen-Retreat, war ich sehr unverschämt, ich konnte nicht anders. Ich respektierte die Sitten des Landes und wollte den Hausherren nicht peinlich berühren, also wartete ich einen guten Zeitpunkt ab. Doch ich musste zumindest einmal nackt in den Pool springen und mich nackt sonnen. Das Interessante dabei war, dass ich damit automatisch und ohne etwas zu sagen, die Erlaubnis für andere Frauen gab. Was bedeutet, der Wunsch und das Bedürfnis ist da, die Frage ist: Erlauben wir es uns auch?

Wie ist das bei dir?

Was erlaubst du dir und was nicht, würdest es jedoch gerne tun?

Ich bin gespannt von dir in den Kommentaren zu lesen wie es dir damit geht, wo du gerne unverschämt wärst und es dich nicht traust?

Trau dich, sei unverschämt!

Unverschämte Grüße

Ute

PS: Du bist jetzt neugierig und willst in diesem Bereich auch weiterkommen? Willst deine Scham die dich abhält hinter dir lassen? Dann sende einfach eine Email an ute@utebenecke.de und vereinbare dein 15-minütiges gratis Vorgespräch. Dann können wir raus finden, was genau für dich das Richtige ist und wie wir zusammen arbeiten können.

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