So viele Frauen sehnen sich nach Hingabe, danach, die Kontrolle abzugeben und den Kopf auszuschalten. Was Haare mit tiefer Hingabe und Kontrolle abgeben zu tun haben und was du davon lernen kannst, erfährst du hier.
Denn ich durfte gerade eine ganz besondere Form der Hingabe erfahren. Einen energetischen Haarschnitt. Das spannende dabei ist, dass es da keine Rolle spielt, WAS ICH WILL. Sondern es zählt nur, was meine Haare wollen. Sprich ich wurde nicht wie üblich gefragt, wie ich meine Haare will und was man damit machen soll. Sondern die Haare und der Moment entscheiden. Ich gab mich also voll und ganz in die Hände der Haarkünstlerin Serap, die ich zuvor nicht kannte und hoffte insgeheim tief im innersten, dass sie nicht ganz kurz werden. Doch darauf hatte ich keinen Einfluss, denn ich gab mich ganz und gar dieser Situation hin, gab die Kontrolle ab und ich war bereit, zu nehmen was dabei raus kam. Im Vertrauen daran, dass es schon richtig für mich sein wird. Und dabei muss ich sagen, dass Haare für mich schon sehr wichtig sind. Ich habe sehr viele und sie sind schön, dick und überwiegend wild. Doch sie waren zu lang, zu schwer und lockten sich nicht mehr. Zumindest nicht so, wie sie könnten. Also musste eine Veränderung her.
So saß ich da auf dem Stuhl. Es gab keinen Spiegeln wo ich verfolgen oder kontrollieren konnte, was da passiert. Null Kontrolle. Pure Hingabe war gefordert und ich gab mich dem hin. Schnipp schnapp, schnipp schnapp und ich konnte fühlen, da wird einiges abgeschnitten. Doch ich war ganz im Vertrauen, gab sämtliche Kontrolle ab und tat nichts, als zu atmen. Tief und fest atmen. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Hingeben, Kontrolle abgeben, atmen. Zeitweise war ich völlig abgetaucht und tief in mir selbst versunken.
Und was hat das jetzt mit Sexualität zu tun?
Sehr viel. Denn so wie ich mich dieser Situation ganz im Vertrauen hingegeben und die Kontrolle völlig abgegeben habe, so kannst du es auch beim Sex machen.
Die gute Nachricht ist, du kannst es lernen. Die schlechte Nachricht wenn man so will, es braucht etwas Übung. So habe ich es auch gemacht, mich darin geübt. Es war nicht immer so, dass ich beim Sex meinen Kopf ausschalten und mich total in die Begegnung hinein geben konnte.
Eine tolle Möglichkeit sich in Hingabe und in Kontrolle abgeben zu üben ist, es im Alltag zu tun. In ganz alltäglichen Situationen. Nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift, halte inne und frage dich:
Wo übe ich im Alltag Kontrolle aus?
Wo kann ich nicht loslassen?
Wozu dient mir diese Kontrolle?
Was würde passieren, wenn ich die Kontrolle abgebe?
Dann suche dir eine Situation aus und höre auf, Kontrolle auszuüben. Am besten fängst du mit einer einfachen Situation an und steigerst dich dann. Wenn dich die Panik oder Angst überkommt, atme. Atme tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. Wichtig dabei ist wirklich tief einatmen und den Mund beim ausatmen weit öffnen, so richtig auspusten. Und mit jedem ausatmen und auspusten, lässt du immer mehr los. So lange, bis sich dein Geist und dein System wieder beruhigt haben.
Annehmen und JA sagen
Eine weitere Möglichkeit sich in Hingabe und Kontrolle abgeben zu üben, ist annehmen. Hört sich banal an, doch ist sehr wichtig. Jemand macht dir ein Kompliment – nehme es an und freue dich daran. Sag JA dazu. Frauen tendieren sehr gerne dazu, das abzutun. Ein „ja aber“ dran zu hängen oder ein „meinst du wirklich“. Das ist total unnötig und wenig hilfreich. Dadurch schwächst du nur dich selbst. Deshalb sag JA, vielen Dank. Nehme es an. Oder jemand hält dir die Türe auf, ein absoluter Klassiker. Geh durch, nimm es an und bedank dich dafür. Erfreue dich auch daran.
Hört sich für dich in Zusammenhang mit Sex komisch an? Dann überlege dir was beim Sex passiert. Wenn du nicht annehmen kannst, kannst du dich auch nicht hingeben. Dann kannst du nicht (an)nehmen, was dir dein Gegenüber zu geben hat. Was mich zu einem weiteren Punkt führt.
Raus aus dem Kopf – rein in den Körper
Wenn nur nicht ständig diese Gedanken wären. Kommt dir das bekannt vor? Deine Atmung ist der Schlüssel. Denn du kannst nicht denken und gleichzeitig bewusst atmen. Und auch das ist eine Frage der Übung. Übe dich darin tief und fest zu atmen. Am besten machst und übst du das, wenn du alleine bist. Wieder ein Beispiel aus dem Alltag. Du stellst fest, dass deine Gedanken total verrücktspielen und dich in der Hand haben. Womit auch immer, das spielt keine Rolle. Jetzt beginne tief und bewusst zu atmen. Du kannst dabei sitzen, stehen oder liegen, so wie es in der Situation gerade passt und ist. Atme wieder tief durch die Nase ein und puste durch den Mund aus. Ganz tief und bewusst. Mit jedem ausatmen gibst du ab, lässt du los. Solange, bis du nur noch atmest. Kann sein, dass es dir dabei etwas schwindelig wird. Das ist ok und normal. Denn dein Kopf und dein Ego ist das nicht gewöhnt und will dich natürlich gerne davon abhalten, das zu tun. Lass es plappern und atme. Atme weiter so lange, bis es still wird.
Das Gleiche kannst du körperlich üben. Lege dich entspannt auf den Rücken und sorge dafür, dass du Ruhe hast. Dann atme. Es gibt nichts anderes zu tun als zu atmen. Tief durch die Nase einatmen und durch den Mund auspusten. Mit jedem auspusten lässt du mehr und mehr los, du entspannst dich mehr und mehr in die Situation hinein. Einatmen, auspusten. Gedanken kommen, das ist ok. Lass sie ziehen und atme weiter. Tief einatmen und auspusten. Mit jedem weiteren auspusten kannst du einmal ganz bewusst den ganzen Müll, der da so in dir ist, auspusten. Also nicht nur flach atmen, sondern so richtig auspusten. Das hat sich in der Praxis als super erwiesen. Nimm dir dafür ruhig 10 Minuten Zeit. Nur atmen. Tief einatmen, auspusten, loslassen und wieder von vorne. So unsexy das vielleicht auch sein mag, den Kopf auszuschalten, ist Übungssache.
Wie kannst du das Ganze jetzt beim Sex umsetzen?
1. Gib die Kontrolle ab. Du kannst dir innerlich sagen: „ich gebe die Kontrolle jetzt ab und atmen“. Mit jedem ausatmen, lässt du mehr und mehr los.
2. Nehme an. Dein Partner verwöhnt dich, nehme es an. Du denkst du musst sofort etwas zurück geben? Lass es. Nehme an. Du kannst dich fast nicht bremsen und willst oder meinst etwas tun zu müssen? Lass es. Nehme an.
WIE?
Atme und übe dich immer mehr und mehr darin es zu lassen, nichts zu tun, anzunehmen.
3. Deine Gedanken spielen verrückt? Atme, so wie du es oben geübt hast.
Damit das auch klappt, braucht es Übung. Deshalb übe regelmäßig mit dir selbst und in alltäglichen Situationen, dann kannst du es beim Sex super umsetzen.
Soweit ein paar Ideen dazu. Es gibt natürlich auch noch viel mehr Möglichkeiten. Jetzt bin ich gespannt von dir zu hören, hier in den Kommentaren oder per Email an ute@utebenecke.de
Hingebungsvolle Grüße
Ute
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Liebe Ute, ich liebe es, mich hinzugeben. So lange Zeit in meinem Leben habe ich beim Sex gedacht, gedacht, gedacht, bis mir fast der Kopf dabei zerbrochen ist. Dann kam ein Punkt, an dem mein ganzes bisheriges Leben drohte, sich aufzulösen. In dieser Krise-Situation schwor ich mir, ab jetzt gibt es nur noch mich – mich als Kommunikations-Träger zu allem, was mit mir in Kontakt tritt.
Heute „lausche“ ich mir im Sex sehr aufmerksam. Aber ich lausche nicht mit meinen Ohren, ich lausche meinen Empfindungen, meinen Gefühlen – ich „fühle mir zu“. Und während ich mit meinem ganzen Körper ganz „Ohr“ bin, erlaube ich mir, mich treiben zu lassen, wohin auch immer mich diese Melodie trägt. Das ist wunderschön.
Ich glaube einzige Voraussetzung für dieses hingebende Fliessen können ist, dass ich mit einem Menschen zusammen bin, dem ich vertrauen mag. Dieses Vertrauen ist manchmal ein Wagnis, quasi ein Vorschussvertrauen. Aber ich finde, dass ich mich, bevor ich mich auf Sex mit jemandem einlasse, entscheiden sollte, ob ich bereit bin, dieses Vertrauen zu schenken. Dann traue ich meinem Partner einfach zu, dass er mich „halten“ kann. Ich wurde bis jetzt noch nie enttäuscht…
Liebe Maja,
ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar! Du sprichst mir aus dem Herzen, lauschen … in sich hinein lauschen …
Und auch „dem ich vertrauen mag“ … ganz genau, es ist eine Entscheidung, wem ich mich anvertrauen, wem ich vertrauen mag.
Weiterhin viel Lust und Freude
Ute
Wie wundervoll liebe Ute: gestern les ich in der Money FireStarter Gruppe von Dir (im Stau im Auto 😉 ) und werde neugierig.
Heute les ich das erste Mal einen Blogartikel und der geht über Haare….. Wunderbar, denn ich habe diese Art des Haareschneidens für mich vor 3 Jahren entdeckt und seither sind echt Wunder bei mir passiert zum Thema ‚Selbstliebe‘
Wie schön nun die Verbindung zum Thema Hingabe (auch) in der Sexualität zu sehen. Echt spannend und JA, ich kann es bestätigen: du hörst auf darüber nachzudenken, wie du aussiehst, sondern alles, was zählt, ist, wie du dich fühlst…. Es geht drum einfach im Hier und Jetzt zu sein. Wunderbar dieser Vergleich….
Im Buch von Martin Burri ‚Mein Haar – mein echtes Ich‘ durfte ich ein Kapitel schreiben und meine eigene Erfahrung teilen. Auch bei den AmazonBewertungen kann man nachlesen, was es mit mir gemacht hat.
Danke, liebe Ute, dass ich durch Deinen Beitrag noch tiefer verstehen durfte, wie sich diese Arbeit auf verschiedene Ebenen des Seins auswirkt.
Ps. Wie hast du dich nach der (Haar)Behandlung gefühlt, mochtest Du das so hingebungsvoll Entstandene?
Liebe Latira,
ganz herzlichen Dank für deinen tollen Kommentar, das freut mich sehr!
Und ja ich mag sehr was entstanden ist, die Locken locken wieder und das erfreut mich sehr.
Außerdem sind sehr viele Haare gefallen, auch vom Volumen her, wodurch es sich endlich wieder leicht anfühlt.
Und den Härtetest haben sie auch schon bestanden, das erste Mal selber waschen. Auch danach fühlt es sich immer
noch super an und ich komme prima klar, da ich eh nicht viel mehr mache wie waschen, kämmen, schütteln, trocknen.
Danke auch für den Buchtipp, das schaue ich mir mal an.
Herzliche Grüße Ute