Oft höre ich von Frauen, dass sie aus einer sexuellen Begegnung mit einem Mann unbefriedigt und unerfüllt heraus gehen und dies unabhängig davon, ob es sich um eine feste Beziehung handelt oder nicht. Es bleibt das fahle, leere und unbefriedigte Gefühl zurück, nicht zum Zug gekommen zu sein und nicht nur deshalb, weil die Frau keinen Orgasmus hatte. Aussagen wie: „Ich war gerade mal warm gelaufen, da war es schon wieder vorbei“, sind keine Seltenheit.
Jetzt kann man natürlich hingehen und sagen der Mann sei schuld, er ist ein schlechter Liebhaber usw. Ich finde jedoch einen anderen Aspekt viel interessanter.
Wie würde sich die Frau in der gleichen Situation fühlen, wenn sie sich selbst regelmäßig verwöhnt und befriedigt und sich so viele Orgasmen schenkt, bis sie satt ist und sie dann in diese Begegnung gehen würde?
Es ist ein großer Unterschied, ob sich zwei Menschen begegnen, die ausgehungert sind oder die satt sind. Ob in einer Begegnung der Orgasmus, auf den ich schon seit 4 Wochen warte, stattfinden soll und ich mein Gegenüber dafür verantwortlich mache, oder ob das überhaupt keine Rolle spielt, weil ich selbst schon genug habe und offen dafür bin, mich von der Begegnung beschenken zu lassen.
Wenn es nicht mehr Hauptbestandteil einer Begegnung ist, „einen Orgasmus zu haben“, relaxed sich enorm viel. Der Druck fällt von Männern und Frauen ab, und Leichtigkeit und Spiel kann stattfinden. Ich kann mich viel besser auf mein Gegenüber konzentrieren, einlassen, spüren, fühlen, genießen und mit dem gehen, was gerade ist und worauf ich Lust habe, denn ich muss nicht mehr an ein Ziel kommen.
Lustvolle Grüße
Ute
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Die Idee gefällt mir, sie hat was… 😉
Das freut mich liebe Maja 🙂
Wenn der Druck raus ist, ist einfach alles erst einmal viel entspannter.
Lustvolle Grüße Ute
So hab ich es noch nie gesehen und doch macht es absolut Sinn! Danke, liebe Ute, für diese Inspiration. Frau muss sich erst selbst nähren, dann geht sie los zum Mann. Andererseits – es hat doch auch mal was, so richtig schön hungrig zu sein oder nicht? 🙂
Danke liebe Beate!
Und das Eine schließt ja das Andere nicht aus, zwischendurch
hungrig zu sein ist ja nochmal was anderes, wie völlig ausgehungert zu sein.
Lustvolle Grüße
Ute
liebe beate,
ich weiß du heftest dir diesen „orgasmus-wahn“ an die fahne und versuchst alle zu einem entspannteren zugang dazu aufzurufen. und das ist so wahr!
trotzdem: in einer begegnung mit einem mann erlebe ich mich und auch meinen orgasmus anders als mit mir allein. das kann ich mit noch soviel selbstliebe nicht aufwiegen oder ersetzen – und das ist auch gut so (zumindest in meiner welt ;-)) ich liebe männer und achte sie und wünsche mir umgekehrt das gleiche.
wenn es also (wiederholt) dazu kommt, dass einer nur auf sich bedacht ist, dann nehme ich das sehr wohl zum anlass, daran etwas zu ändern und diesen kontakt allenfalls auch zu unterbinden. denn ehrlich gesagt empfinde ich umgekehrt auch wohl eine art energie-abfluss, wenn hier dauerhaft eine einseitigkeit vorliegt.
ich bin mir ziemlich sicher, dass du das eh ähnlich siehst und dein artikel auf eine andere botschaft aus ist, die ich ebenso unterstreiche. wollte nur den anderen aspekt auch einbringen. 🙂
liebe grüße
sabine
Liebe Sabine,
kann ich unterstreichen was du schreibst … wobei ich mir jetzt nicht ganz sicher bin ob du mich oder Beate gemeint hast 😉
Für mich geht es um das UND, nicht um das entweder oder. Und beides hat seine Qualität und ist in meinen Augen weder besser noch schlechter,
sondern einfach nur anders, wie du schon schreibst.
Sonnige Grüße
Ute